Im Interview: Hannes Treichl

Lieber Hannes,
vielen Dank, dass du dir die Zeit für unser kurzes Interview nimmst.
Damit unsere Leser:innen dich besser kennenlernen können, erkläre uns bitte die Eventreihe rauchzeichen und deine Aufgaben darin.
Gemeinsam mit Birgit Enk habe ich Rauchzeichen 2022 ins Leben gerufen, weil wir uns in atmosphärischen Rahmen offen und authentisch mit regionalen Unternehmer:innen austauschen wollten. Mittlerweile ist daraus eine große, tirolweite Tour mit 18 ausverkauften Events und über 2.000 Besucher:innen geworden und es sind zahlreiche neue Kooperationen entstanden.
Bei unseren Live-Shows (die wir auch als Podcasts aufzeichnen), holen wir charismatische, werteorientierte Unternehmer:innen auf die Bühne. In unterhaltsamen Talks wollen wir interaktiv, also gemeinsam mit dem Publikum, herausfinden, wie sie ticken, was sie antreibt und was wir von ihnen lernen können. Gleichzeitig möchten wir den vielen tollen Unternehmer:innen und KMUs in Tirol eine Bühne bieten, auf der sie sich einem breiten und vielleicht einmal etwas anderem Publikum präsentieren können – auch weit über die Landesgrenzen hinaus, denn unser Publikum ist im gesamten deutschsprachigen Raum zu Hause.
Ein Besucher hat Rauchzeichen einmal so beschrieben: „Gespräche und Atmosphäre wie einst im Club 2 und ein Unterhaltungswert wie Wetten dass…?“ Wir finden, dass es das ganz gut trifft.
Meine Aufgaben bestehen u.a. in der Recherche von Gästen und Locations, Event-Organisation, Marketing und - als mein persönliches Highlight - natürlich die Moderation der Live-Talks. Auch die ständige Weiterentwicklung des Formats ist uns ein großes Anliegen. So haben wir 2025 erstmals einen Innovation Day für Kinder von 6-12 Jahren organisiert, an dem über 650 Besucher:innen dabei waren.
Am Donnerstag, den 26. Juni, findet das nächste rauchzeichen in Schwaz statt. Was kannst du uns schon darüber verraten?
Wir überraschen unser Publikum gern, aber einige Dinge verrate ich dir. Wir haben im gesamten Bezirk wieder intensiv nach spannenden und inspirierenden Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Branchen gesucht und diese auch gefunden.
Unsere Live-Gäste in Schwaz sind: Bianca Prem, eine junge, unglaublich engagierte und innovative Metzger-Meisterin aus Vomp, Bio-Pionier, Hotelier und Tourismus-Vordenker Peter Unterlechner (Hotel Grafenast, Pillberg) und ein echtes Zillertaler Original: Günter Hartl, Doggln-Macher aus Stumm, der eines der letzten Schuhgeschäfte des Zillertals betreibt und dessen handgefertigte Produkte es sogar bis auf die Laufstege der großen Modemetropolen geschafft haben.
Für mich wird es ein besonderes Event, weil es das erste ohne meine langjährige Bühnenpartnerin Birgit ist, die im Juli ein Baby erwartet. Mit Anna Maria Mühlbacher („Die Bacher“) haben wir aber eine der besten Poetry Slammerinnen des Landes engagiert und ich freue mich, dass sie dem Event in Schwaz einen ganz besonderen Stempel aufdrücken wird.
Und noch ein Highlight verraten wir: Schon um 17 Uhr gibt’s - quasi als Pre-Opening - eine Hidden Secrets Tour durch Schwaz. Die Teilnehmer:innen werden Orte entdecken, zu der die Öffentlichkeit normalerweise keinen Zutritt hat…
Ihr versucht immer einen bunten Mix an Persönlichkeiten auf der Bühne zu haben. Speziell in der Landwirtschaft sehen wir oft „Originale“ im positiven Sinn und Menschen, die vorausgehen. Wie siehst du das?
Wir hatten bereits sehr, sehr viele Gäste aus dem Bereich Landwirtschaft bzw. der gesamten Wertschöpfungskette „Lebensmittel“ bei uns zu Gast – auch weil dieses Segment einen der wichtigsten Grundpfeiler unserer Wirtschaft ist. Wir sind jedes Mal begeistert, welch starke, nach Nachhaltigkeit strebende Innovationskraft Tirol und seine (meist kleinstrukturierten) Betriebe haben.
Und ja, ich stimme dir zu: gerade die Landwirtschaft ist geprägt von einigen „Originalen“, denen es immer wieder gelingt, unser bunt gemischtes Publikum zu begeistern – sowohl mit bodenständigen Geschichten aus Leben und Beruf, als auch mit einer gelebten Mischung aus nachhaltigen Werten, Tradition, einer starken Kooperationsbereitschaft, tollen Produkten und modernen Entwicklungen, die nicht nur viel Wissen, sondern auch jede Menge Mut erfordern.
Abschließend, was möchtest du unseren Leser:innen noch mit auf den Weg geben?
Was wir in vielen Gesprächen gelernt haben ist, dass wahre Inspiration zu neuen Ideen ganz oft auch in anderen Branchen gefunden werden kann, also nicht in der eigenen, denn kennt jeder meistens ohnehin in und auswendig. Neue Begegnungen führen unweigerlich zu frischen Gedanken und - wie unsere Erfahrung gezeigt hat - auch zu Kooperationen, an die man bislang vielleicht nie gedacht hätte…
Foto: © Thomas Steinlechner