Im Interview: Sarah Blümel

Liebe Sarah,
vielen Dank, dass du dir die Zeit für unser kurzes Interview nimmst.
Damit unsere Leser:innen dich besser kennenlernen können, erkläre uns bitte kurz deine Aufgaben in der Tirol Werbung.
Ich habe quasi den 6er im Lotto gezogen, denn ich beschäftige mich jeden Tag mit Tirols Kultur und Kulinarik. Mein Fokus liegt auf der strategischen Weiterentwicklung dieser beiden Themen – immer mit Blick auf die Zukunft und fundiert durch unsere Marktforschung.
Ich bin Teil des Teams Themen und Erlebnisse, das sich insgesamt mit der zielgruppenorientierten Entwicklung und dem Management zentraler Urlaubsthemen für Tirol auseinandersetzt. Ich verfolge Trends, entwickle Strategien, setze Impulse zur Qualitätssicherung und positioniere die beiden Bereiche Kultur und Kulinarik so, dass sie alpinaffine Gäste anziehen. Eine wirklich spannende und vor allem abwechslungsreiche Aufgabe!
Ende April fand die jährliche Kulinarik-Exkursion in die Schweiz und nach Vorarlberg statt. „Der Weg entsteht im Gehen“ war euer Motto – was kannst du uns von dieser Reise mitgeben?
Für mich ist die Exkursion ein Highlight des Jahres: Man steigt voller Entdeckungslust morgens in den Bus und beim Heimkommen ist man um viele Ideen, Kontakte und Eindrücke reicher. Unsere Reise in die Schweiz und nach Vorarlberg hat gezeigt, wie viel Potenzial in mutigen Ideen, konsequenter Haltung und echter Zusammenarbeit steckt. Besonders inspirierend war für mich die Jucker Farm: Ein Betrieb, der sich vom klassischen Bauernhof zum regionalen Erlebnisort für Gäste sowie Einheimische starker Identität entwickelt hat. Im Culinarium Alpinum wiederum hat mich begeistert, dass man dort alpine Kulinarik nicht nur schmecken, sondern mit allen Sinnen erleben kann. Und in Vorarlberg haben wir eindrucksvoll gesehen, wie regionale Lebensmittel kreativ in die Gemeinschaftsverpflegung integriert werden können.
Was all diese Orte verbindet: Sie zeigen, wie nachhaltige Kulinarik gelingen kann und gleichzeitig die Identität einer Region prägt – wenn man bereit ist, neue Wege zu gehen und die gesamte Wertschöpfungskette mitzudenken. Genau das gilt es auch in Tirol weiter voranzutreiben.
Das Culinarium Alpinum positioniert sich als Kompetenzentrum für alpine Kulinarik und hat mit dem Motto „Regionalität ist unser Erbe“ eine sehr starke Botschaft. Was bedeutet für dich Regionalität und alpine Kulinarik?
Regionalität ist für mich weit mehr als ein Herkunftssiegel – sie ist Ausdruck von Identität, handwerklichem Können und gelebter Verantwortung. Es geht um Produkte, die in einer bestimmten Region verwurzelt sind, und um Menschen, die mit Leidenschaft und Know-how etwas Besonderes daraus machen. Alpine Kulinarik verbindet genau das: die Eigenheiten des Lebensraums mit dem handwerklichen Können vor Ort. Gerade im Tourismus liegt darin ein riesiges Potenzial, denn wer ein Land erleben möchte, muss es auch schmecken können.
Abschließend, was möchtest du unseren Leser:innen noch mit auf den Weg geben?
Kulinarik ist ein urlaubsentscheidender Faktor, der maßgeblich die Aufenthaltsqualität unserer Urlauber:innen mitbestimmt. Mein Appell: Lasst uns die Stärken, die wir in Tirol haben, mutig sichtbar machen – nicht nur in der Kommunikation, sondern auch in der Zusammenarbeit vor Ort. Wenn es uns gelingt, Genuss, hochwertige heimische Produkte und Tourismus noch enger zu verbinden, schaffen wir Angebote, die in Erinnerung bleiben – und eine starke Identität, die Gäste und Einheimische gleichermaßen begeistert.