Hanf
Projektlaufzeit: 11.08.2022 - 31.12.2024
Bei Nutzhanf handelt es sich um eine jahrtausendalte Kulturpflanze, die vielseitige Verwendungsmöglichkeiten bietet. Ihr Anbau ist in der EU sorten- und saatgutrechtlich geregelt. Der THC-Gehalt, der maßgeblich für die berauschende Wirkung verantwortlich ist, darf bei Faser- und Samenhanf einen Wert von 0,3 % nicht überschreiten.
Nutzhanf gilt als recht anspruchslose Kulturpflanze. Sie wächst innerhalb von vier Monaten und kommt mit minimalinvasiver Bodenbearbeitung aus. Pestizide und chemische Dünger sind nicht notwendig.
Bei der Verwertung der Hanfpflanze galt bislang meist ein „Entweder Oder“: Faserhanf oder Blüten- bzw. Samenhanf. Für großflächige Feldstrukturen wie sie z. B. in Holland, Frankreich oder Deutschland vorzufinden sind, kann dies eine wirtschaftliche Lösung sein. Der Ansatz für den Alpenraum darf jedoch anders aussehen. Das Projekt „Alpenhanf 360°“ der Standortagentur Tirol wird von der ARGE ALP gefördert und verfolgt das Ziel, Hanfsorten zu finden, die sich zur ganzheitlichen Verwertung eignen.
Projektabschluss
Das Projekt hatte zum Ziel, Hanfprodukte aus Samen und Blättern, auf den Markt zu bringen. Im Verlauf des Projekts wurde festgestellt, dass der Markt für das Produkt insgesamt sehr klein ist. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Nachfrage ausschließlich nach Bio-Produkten besteht. Eine Umstellung auf Bio-Produktion wurde als notwendig erachtet, um den Marktansprüchen gerecht zu werden.
Marktanalyse:
Die durchgeführte Marktanalyse bestätigte, dass der Markt für das Produkt in seiner jetzigen Form begrenzt ist. Obwohl eine Umstellung auf Bio-Produktion grundsätzlich möglich wäre, brachte diese Entscheidung für viele Betriebe keine direkten wirtschaftlichen Vorteile. Die erforderlichen Investitionen und Anpassungen in die Bio-Produktion sind für viele Betriebe nicht tragbar, insbesondere aufgrund der kleinen Marktgröße und der damit verbundenen geringeren Skaleneffekte.
Entscheidung und Abschluss:
Auf Basis dieser Marktdaten und der Erhebung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurde entschieden, das Projekt nicht weiterzuführen. Langfristig wird der Markt voraussichtlich zu klein bleiben, um die gewünschten Vorteile aus der Umstellung auf Bio-Produktion zu erzielen. Auch bei einer potenziellen Marktverlagerung auf Bio-Produkte wären die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht vorteilhaft genug, um die langfristige Rentabilität sicherzustellen.
Fazit:
Das Projekt wird hiermit abgeschlossen. Die gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen dienen als wertvolle Grundlage für zukünftige Projekte und Entscheidungen in verwandten Bereichen. Eine Ausrichtung auf größere Märkte oder alternative Produkte wird empfohlen.

DI Tobias Truffner
Projektbetreuung "Hanf"
e:
t: +43 512 57 57 01 - 29